Die erste Ausgabe von IMPORT/EXPORT vom 16. bis 18. November mit dem Thema AFRIKA vereint hochkarätige inländische Theatermacherinnen wie Jan-Christoph Gockel, Flinn Works und Philipp Löhle mit afrikanischen Künstlerinnen und Expertinnen aus Wissenschaft und Politik.
Herzstücke des Wochenendes ist die Doppelaufführung von Philipp Löhles Globalisierungskomödie „Das Ding“ und der afrikanischen Antwort darauf, „Das Dong“, die Künstlerinnen aus unter anderem Guinea, Kamerun, Burundi und von der Elfenbeinküste entwickelt haben und in Nürnberg aufführen werden.
Das Prinzip “Ding/Dong“, der Blickwechsel also, das gleichzeitige Auftreten afrikanischer und europäischer Perspektiven auf die Fragen unserer Zeit, die deutsch-afrikanische Kolonialgeschichte und das heutige Verhältnis zwischen Europa und Afrika, zieht sich durch weitere Gastspiele, Vorträge, Gespräche, Musik und Feiern bis spät in die Nacht über das gesamte Wochenende.
DENK ICH AN AFRIKA… EIN BLICKWECHSEL.
Import/Export Kickoff im Bildungszentrum
Mit: Dr. Jennifer Scheffler, Universität Bayreuth
18:00-21:00 Uhr, Fabersaal, Bildungszentrum Nürnberg
Romantische Savannenszenerien. Elefanten im blutroten Licht eines Sonnenuntergangs. Eine Gruppe Männer in traditioneller Kleidung, die Speere tragen. Armut. Bürgerkrieg. Hungernde Menschen. Ein berühmter europäischer Schauspieler baut, umringt von glücklichen Kindern, einen Brunnen. Oder eine Schule. Wir alle haben bestimmte Bilder im Kopf, wenn wir an Afrika denken. Sie liegen irgendwo zwischen „Jenseits von Afrika“ und „Brot für die Welt“. Allein schon die Tatsache, dass man von diesem vielfältigen Kontinent vereinheitlichend wie von einem Land spricht, zeigt, dass diese Bilder geformt sind, historisch gewachsen. Aber wie kommt er eigentlich zustande, der Blick, mit dem ich auf Afrika schaue? Und welche blinden Flecken gibt es darin?
Dr. Jennifer Scheffler von der Universität Bayreuth befragt gemeinsam mit den Teilnehmerinnen Afrikabilder. Die Dramaturgie des Staatstheaters führt in die Themen und Produktionen des Wochenendes ein.
Achtung: Die Veranstaltung findet nicht im Staatstheater, sondern in den Räumen des Bildungszentrums statt.
In Kooperation mit dem Bildungszentrum findet zu jedem der drei Internationalen Wochenenden ein Kickoff statt, das in Zusammenarbeit mit Expertinnen entsteht und neben einer Einführung in die Themen des Wochenendes ein Forum für Fragen und zum Austausch bietet.
ERÖFFNUNG IMPORT/EXPORT – INTERNATIONALES WOCHENENDE: AFRIKA
19:00 – 19:30 Uhr, 3. Etage
DAS DONG
von Jeanne Diama, Ali K. Ouedraogo, Tony Ouedraogo, Yolande Pehe
19:30 Uhr, Kammerspiele
Mit:
Aminata Touré, Hermine Yollo, Moussa Doumbouya, Yolande Pehe, Astérie Nizigiyimana
Produktion des Festivals Les Récréâtrales, Ougadougou, Burkina Faso / Labo ELAN
in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg
Gefördert vom Goethe Institut Burkina Faso
Französisch mit deutschen Untertiteln
Ding: Das ist eine Terrasse voll von schönen Menschen, die mit guten Weinen anstoßen und ihr gutes Leben feiern. Dong: Das ist Afrika, der Traum von Afrika, der Alptraum von Afrika, die Hoffnung. Blutig gearbeitete Hände auf kargen Feldern, die scheinbar unüberwindliche Macho-Kultur, der ewige Kreislauf von Korruption und Günstlings-Herrschaft. Aber auch: starke Frauen, mutige Gewerkschafter, furchtlose Journalisten. Menschen, die nicht einsehen, dass auf den Kolonialismus der Europäer die Selbstzerfleischung der Afrikaner folgen muss.
„Das Dong“ zeigt Menschen, die für eine bessere Zukunft Afrikas stehen. Prisca, die Kellnerin, die darauf beharrt, dass Frauen nicht als Prostituierte wahrgenommen werden dürfen. Lamine, der sich nicht mit der Unterdrückung abfinden will, obwohl er damit seine kleine Familie in Gefahr bringt. Sebgo, der Journalist, der nicht aufhört, über den Foltertod des Familienvaters David zu berichten. Aber das Stück verschweigt auch nicht die Kehrseiten, den dauergeilen Gast in Priscas Bar, den zynischen Präsidenten, der seine Partei sozialistisch nennt, um die Macht und die Pfründe nicht zu verlieren. „Dong“ verspricht nicht, dass bald alles besser wird, aber dass es in Afrika Menschen gibt, die sich mit der ewigen Hoffnungslosigkeit nicht abgefunden haben. Denn „Das Dong“ bedeutet auch: Die Sehnsucht nach Freiheit und Wahrheit lässt sich nicht ersticken, niemals und nirgends.
„Das Dong“ entstand als Gegenstück zu „Das Ding“ von Hausautor Philipp Löhle. „Das Ding“ fragt nach den Auswirkungen des eigenen Handelns in einer globalisierten Welt und betrachtet dabei das europäisch-afrikanische Verhältnis aus einer offen eurozentrischen Perspektive. Nach der Uraufführung 2011 entstand deshalb die Idee, dem Text eine afrizentrische Antwort gegenüberzustellen. Im vergangenen Jahr entwickelten schließlich vier afrikanische Autor*innen im Rahmen eines Workshops in Quagadougou (Burkina Faso) gemeinsam mit Löhle dieses Gegenstück. „Das Dong“ wird Ende Oktober beim Festival „Récréâtrales“ in Quagadougou, einem der wichtigsten Theaterfestivals Afrikas, uraufgeführt. In Nürnberg kann man im Rahmen von IMPORT/EXPORT erstmals beide Stücke in einer Doppelaufführung erleben.
SCHÄDEL X
Postkoloniale Lecture Performance
20:00 Uhr, 3. Etage
Konzept, Recherche, Performance: Konradin Kunze
Regie: Sophia Stepf
Sound Design: Andi Otto
Video Design: Jürgen Salzmann
Technik: Marcello Lussana
Produktionsleitung: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
Kompagniemanagement: Helena Tsiflidis
Gastspiel FLINN WORKS, Berlin
In deutscher Sprache
In den Kellern deutscher Universitäten und Museen lagern tausende menschliche Schädel aus aller Welt, oft aus den ehemaligen Kolonien. Zum überwiegenden Teil entstammen diese Schädel einem Unrechtskontext, sie wurden ausgegraben oder von den Leichen hingerichteter „Aufständischer“ abgetrennt und als Trophäe nach Deutschland gebracht. In anthropologischen Instituten betrieben Wissenschaftler Forschung an diesen Schädeln zur Untermauerung der Rassenlehre.
100 Jahre später mehren sich Forderungen nach einer würdevollen Behandlung und Rückgabe dieser Schädel an die Nachfahren. Zögerlich beginnen Universitäten und Museen mit der Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels ihrer Geschichte. Die erste offizielle Rückgabe von Herero- und Nama-Schädeln an Namibia entwickelte sich aber zum diplomatischen Desaster, als die Politik in Berlin die angereiste Namibische Delegation weitgehend ignorierte. Zudem ist es schwierig herauszufinden, woher die Schädel genau stammen. In den wenigsten Fällen können sie einem Individuum zugeordnet werden. Und es stellt sich die Frage, ob Untersuchungen zur Herkunft der Schädel diese nicht erneut entwürdigen.
Einer dieser Schädel bildet das Zentrum der Lecture Performance. Zwei biografische Geschichten kreisen um ihn. Sie führen von Tansania und Deutschland über Archive, Konsulate, Schlachtfelder und Labore durch die deutsche Kolonialgeschichte ins Innerste des eigenen Schädels. Mit (medizin-)historischen Dokumenten und O-Tönen verbinden sie sich zu einer skurrilen Irrfahrt zwischen Wissenschaft, Politik und Theater.
Die renommierte freie Theatergruppe „FLINN WORKS“ beschäftigt sich seit 2009 mit aktuellen Themen der globalisierten Welt. Die Stücke basieren auf intensiver Recherche und nutzen die politischen und ästhetischen Haltungen der internationalen Performer*innen für eine multiperspektivische Dramaturgie. Produktionen von „FLINN WORKS“ werden im Rahmen regelmäßiger Kooperation mit dem Goethe Institut weltweit gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet.
„Schädel X“ entstand in Koproduktion mit den „Sophiensaelen“ in Berlin und war bereits in Hamburg, Berlin, Hannover und Daressalam zu sehen.
NACHGEFRAGT zu DAS DONG
21:00 Uhr, 3. Etage
NACHTETAGE SESSION PLUS X
22:00, 3. Etage
Jeden 3. Freitag im Monat wird die Bühne der 3. Etage zum Ort für die Magie des Augenblicks. Improvisierende Musikerinnen sind eingeladen, ihre Instrumente mitzubringen und gemeinsam ein spontanes Konzert zu spielen – ein Abenteuer auch für das Publikum! Egal ob aus spontan entstandenen Harmonien oder zarten Geräuschen, ob auf Basis von Songs und Standards oder ganz frei, alles ist erlaubt! PA, Klavier, Drumset, Mikros und Amps sind vorhanden und die Bar hat selbstverständlich geöffnet. Als „plus X“ wird jeden Monat ein Gast eingeladen, der die Session durch eine ungewöhnliche musikalische Farbe oder Einflüsse aus anderen Kunstrichtungen bereichert – sei es ein Tänzer, eine bildende Künstlerin oder jemand mit einem ausgefallenen Musikinstrument.
Anlässlich von Import/Export werden sowohl Musiker*innen als auch ein „plus X“ aus der afrikanischen Community in Nürnberg dabei sein.
BLICKWECHSEL: DEUTSCH-AFRIKANISCHE KOLONIALGESCHICHTE(N)
mit: Dr. Pierette Herzberger-Fofana und NN
15:00-16:30 Uhr, 3. Etage
Die deutsche Kolonialgeschichte ist in den Köpfen der meisten kaum präsent. Kaum einer kann die heutigen Länder auf dem Gebiet der ehemaligen deutschen Kolonien nennen. Wenige wissen, dass die ersten von Deutschen erbauten Konzentrationslager auf afrikanischem Boden standen. „Blickwechsel: Deutsch-Afrikanische Kolonialgeschichte(n)“ bietet einen kurzen Einblick in das, was es noch zu erfahren gibt. Dr. Pierette Herzberger-Fofana und NN werden in kurzen Vorträgen aus afrikanischer und europäischer Perspektive auf die Kolonialgeschichte schauen. Danach gibt es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.
Dr. Pierette Herzberger-Fofana ist seit 2005 Stadträtin in Erlangen. Sie ist die erste und einzige Mandatsträgerin mit afrikanischer Herkunft, die kontinuierlich in einem Stadtrat gewählt wurde. Dr. Herzberger-Fofana ist Vorstandsmitglied im Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde Deutschlands und Initiatorin der „Black History Weeks“ in Erlangen. Außerdem setzt sie sich weltweit für Frauenrechte ein und referierte bereits vor der UN-Menschenrechtskommission in Genf. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, darunter „Berlin 125 Jahre danach – eine fast vergessene deutsch-afrikanische Geschichte“.
WIE DAS DONG AUF DIE WELT KAM …
Einführung mit Philipp Löhle
16:30 Uhr, 3. Etage
Philipp Löhle führt in die Doppelaufführung „Das Ding/Das Dong“ ein und berichtet von der Entstehung und Entwicklung der Idee dazu.
DING/DONG DOUBLE-FEATURE
„Das Ding“ und das „Dong“ erstmals in einer Doppelaufführung
DAS DING
17:00 Uhr, Kammerspiele
DAS DONG
19:30 Uhr, Kammerspiele
SCHÄDEL X
20:00 Uhr , 3. Etage
Im Anschluss FEIER
SHARK ISLAND – KONZENTRATIONSLAGER. DENKMAL. CAMPINGPLATZ.
Deutsch-Namibische Perspektiven auf die Kunst des Erinnerns.
Vortrag mit: Fabian Lehmann, Iwalewahaus Bayreuth
14:00 – 15:30 Uhr
An der Küste Namibias gibt es einen Ort, dessen historische Bedeutung beinahe vollständig dem Vergessen anheimgefallen ist: Shark Island, von den deutschen Kolonialherren einst Haifischinsel genannt, war einer der Orte, an denen die ersten deutschen Konzentrationslager gebaut wurden. Rund 2000 Menschen waren hier während des Namakrieges interniert. Heute befinden sich dort ein Denkmal, das an den deutschen Kolonialisten Franz Adolf Lüderitz erinnert – und ein Campingplatz.
Fabian Lehmann, Doktorand, Doktorand an der Bayreuth International Graduate School of African Studies, hat Shark Island besucht. In seinem Vortrag wird er persönlich von seinen Erfahrungen dort berichten und gleichzeitig Werke der Namibischen Künstlerin Nicola Brandt vorstellen, die sich mit Shark Island und der Frage nach der Erinnerung an die Kolonialzeit auseinandersetzen.
Fabian Lehmann ist Doktorand and der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS). Dort forscht er zu Gegenwartskunst, die sich mit dem Erinnern an die deutsche Kolonialzeit in Namibia befasst.
Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Iwalewahaus, dem Afrikazentrum der Universität Bayreuth und ist Mitherausgeber eines Buches, das der Verquickung von Christoph Schlingensief, Richard Wagner und dem afrikanischen Kontinent nachspürt.
FOREIGN SPOTS
Präsentation des Stadtschreiber*innen Programms
16:00 – 16:45 Uhr
In Zusammenarbeit mit dem Bewerbungsbüro zur Kulturhauptstadt Europas 2025
Künstlerinnen, die uns zu unseren Internationalen Wochenenden besuchen, gehen in Nürnberg auf die Suche nach Geschichten an spannenden Orten. Begleitet werden sie von Patinnen und Paten aus der Stadt, die sie über eine Woche begleiten und ihnen die Stadt zeigen. Die Stadtpatinnen werden über eine Ausschreibung in Tageszeitungen und Newsletter gesucht. Die afrikanischen Künstler*innen begeben sich auf Feldforschung und erarbeiten pro Tag eine künstlerische Auseinandersetzung mit ihren Erlebnissen und ihrem Blick auf Nürnberg. Am Sonntag werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert.
DING/DONG-TALK
Podiumsgespräch mit allen anwesenden Künstler*innen.
17:00 – 18:30 Uhr
KONGO! EINE POSTKOLONIE
Kongo Müller / KoNGOland
Von Nina Gühlstorff, Jan-Christoph Gockel und Laurenz Leky
19:00, Kammerspiele
Mit: Laurenz Leky
Regie: Jan-Christoph Gockel (Kongo Müller), Nina Gühlstorff (KoNGOland)
Ausstattung: Thomas Rustemeyer
Video: Florian Rzepkowski
Dramaturgie: Nina Gühlstorff (Kongo Müller), Martina Grohmann (KoNGOland)
Gastspiel Theater im Bauturm, Köln
In deutscher Sprache
„Und es mag am deutschen Wesen, einmal noch die Welt genesen!“ Ein Ruf, eine Idee, die viel Leid gebracht und Unheil angerichtet hat. Ursprünglich ein Plädoyer für die Einigung Deutschlands, zum Wohle eines friedlichen Europas, wurde der Satz im tatsächlich geeinten Deutschland unter Wilhelm II. zur Überschrift für den Feldzug in Richtung „Platz an der Sonne“. Mit dem Versailler Vertrag und der erzwungenen Abtretung aller Kolonien endete die deutsche Kolonialgeschichte aber genauso wenig, wie die Haltung, die hinter diesem Satz steht.
Kongo Müller
Und so sitzt in den sechziger Jahren ein unter dem Namen „Kongo Müller“ bekannt gewordener deutscher Söldner-Offizier vor der Kamera zweier DDR-Dokumentarfilmer. Mit spöttischem Lächeln und zunehmend betrunken, erzählt er von den Gräueltaten, die er zur Verteidigung deutscher Werte und Ideale im Kongo verübt hat. Er nennt sich selbst einen „Verteidiger des Westens, der christlichen Hemisphäre.“
Aus diesem Material entsteht der erste Teil von „Kongo! Eine Postkolonie“ ein Theater-Abenteuer im Dickicht von Neokolonialismus, exotischer Faszination und deutscher Schuld. Dabei wird nicht nur der Weg vom spießbürgerlichen Taugenichts zum monströsen Medienstar, sondern vor allem ein Teil deutscher Geschichte erzählt, der vielen unbekannt ist: der gestürzte „Herrenmensch“ findet seinen Wert als personifizierter Rüstungsexport in Afrika wieder. Auf seinem postkolonialistischen Egotrip erbeutet der Performer Laurenz Leky eine exotische Trophäe: das deutsche Wesen.
KoNGOland
Aber nicht nur Rüstungsexporte gehen nach Afrika, sondern auch jede Menge Hilfsgüter. Für diejenigen, die das Leben nicht so bedacht hat, unterhält die Zivilgesellschaft ein strahlendes Netz der Charity-Kultur. Das Ziel: Die Welt soll genesen. Woran? Naja …
Aus Gesprächen mit deutschen Expats und Entwicklungszusammenarbeitern montiert Nina Gühlstorff den Text zu „KoNGOland“. Auf der Bühne steht der deutsche Brunnenbauer in Afrika. Er ist auch Expat, NGO-Mitarbeiter, Entsendeorganisation, Aussteiger und Kulturbotschafter. Er betreibt Technologie-, Wissens- oder Bildungsexport, sammelt Hilfsgüter und Spenden und kennt die Transportwege in Richtung Global South. Er hat aus seinen Vorstellungen und in seinen Warenlagern ein Land entwickelt, von dem er hier als Kongoland berichten wird. Er versucht eine Dokumentation dieses fiktiven Kongolands, bevor es vielleicht schon bald verschwunden sein wird.
Beide Teile dieses Theaterabends sind eine Auseinandersetzung mit der eigenen, der deutschen Haltung zu und dem Handeln in Afrika, speziell dem Kongo. Wie aber sieht die Kongolesische Perspektive aus? Auf die Gewalt, auf die Hilfe und nicht zuletzt das ominöse deutsche Wesen. Genau diese Perspektive nehmen filmische Elemente ein. Sie rahmen und verbinden die beiden bereits bestehenden Teile und führen sie zu einem neuen Ende.
„Kongo! Eine Postkolonie“ entstand als Zusammenarbeit von Jan-Christoph Gockel, Laurenz Leky und Nina Gühlstorff. Gockel, der einer der gefragtesten Regisseure seiner Generation ist und unter anderem am Schauspiel Frankfurt, am Staatschauspiel Dresden und an der Schaubühne Berlin inszeniert, ist Spezialist für Stücke, die auf ausgiebigen Recherchereisen beruhen. Gemeinsam mit Leky, Leiter des Theaters im Bauturm in Köln, entwickelte er die Idee für ein Reisetheater: Schauspielerinnen und Schauspieler gehen hinaus in die Welt und setzen sich ihr aus, in ihrer ganzen Unberechenbarkeit. So ermöglichen sie letztlich eine Form sinnlicher Globalisierung und animieren auch das Publikum, seinen gewohnten Kommunikationsraum zu verlassen.
Auch „Kongo Müller“ und „KoNGOland“ liegen Recherchereisen nach Afrika zugrunde. Beide Stücke entstanden ursprünglich am Theater Rampe in Stuttgart. Am Theater im Bauturm in Köln, werden sie nun zu einem Abend verbunden und erweitert.
ABSCHLUSSFEIER
ab ca. 21:00 Uhr, 3. Etage
- Die Produktionen "Das Dong", "Schädel X" und "Kongo! Eine Postkolonie" sind mit einem Einheitspreis von 13,90 Euro erhältlich
- Für 35,00 Euro erhalten SIe den Import/Export-Pass für die unter Punkt 1. genannten Produktionen und die Vorstellung "Das Ding" am 17.11.18.
- Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Inhaber der Ehrenamtskarte erhalten den Import/Export-Pass für 26,20 Euro.