Theater ist Begegnung. Und damit die auch außerhalb der Vorstellungen stattfindet, braucht es einen Ort. Darum bieten wir Ihnen in der Nachtetage allfreitägliches Programm, das von Schrägem aus den Hirnwindungen von Ensemblemitgliedern über Musik bis zu hitzigen Diskussionen reichen kann. Auch samstags öffnen wir ab und an die Bühne für Konzerte oder unseren Wettbewerb „Die Goldene Träne“.
Unsere Etagen
Songs & Poetry
Jeden 1. Freitag im Monat heißt es bei uns: Bühne frei für Alle, die Lieder oder Texte präsentieren möchten! Ob eigene Werke oder fremde Federn, geprobt oder spontan, Kunstlied, Polka oder Tagebucheintrag: Alles ist möglich!
Diskurs & Aktivismus
Begegnung ist auch Auseinandersetzung. Darum lasst uns reden über das, was uns hier und heute angeht. Jeden 2. Freitag im Monat tauschen wir uns aus über Probleme und ihre Lösungen, von der Fahrradreparatur bis zum Gesellschaftsentwurf, auf dass jede und jeder beim Verlassen des Theaters etwas mit nach draußen trägt. Eine neue Idee vielleicht, einen neuen Kontakt oder einfach neue Energie.
Klang & Drang
Jeden 3. Freitag im Monat prallt Musik auf ein immer neues Gegenüber. Improvisiert, neu und immer anders, mit Schauspielern und Gästen. Ob spontanes Musical, Live-Hörspiel, musikalisches Quiz oder einfach nur ein Konzert. Klänge suchen Geschichten, Gerüchte finden Geräusche. Es dringt der Drang, es klingt der Klang.
Freistil
Jeden 4. Freitag im Monat könnt ihr dabei sein, beim Schürfen von Rohdiamanten, wenn Quatsch zu Qualität wird, Qualität zu Quatsch oder beides. „Freistil“ sind Abende von, mit, unter und nach dem Ensemble. Egal ob ausgereift oder spontan, aus "man müsste mal" wird hier "wir machen einfach".
DIE GOLDENE TRÄNE
Keine Angst vor großen Emotionen und schon gar nicht vor Tränen der Rührung! Heute dürfen wir traurig sein – und zwar mit Stil! Unser neues, selteneres, aber umso emotionaleres Format in der 3. Etage richtet sich an alle Empfindsamen, die Lesezeichen in die traurigsten Stellen ihrer Bücher legen, um gelegentlich absichtsvoll ein Tränchen zu vergießen oder die den Soundtrack von „Saddest Music in the World“ schon seit 2003 in Dauerschleife hören. Acht bis zehn Teilnehmerinnen treten hier gegeneinander an: Sie tragen ihren traurigsten eigenen Song oder Text vor, tanzen zu düsteren Klängen, performen eine Szene, malen ein melancholisches Bild oder stellen ein selbstkreiertes Kunstwerk in einem kleinen Vortrag vor. Wie im klassischen Poetry-Slam hat jeder fünf Minuten Zeit, um die Publikumsjury vor lauter Rührung zum Zerfließen zu bringen. Taschentücher bitte nicht vergessen! Es moderiert unsere Schauspielmusikerin Vera Mohrs, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Kostia Rapoport auch als Hausband „Die Tränen“ für einen sentimentalen Rahmen sorgen wird.
Ihr wollt mitmachen? Dann schreibt an: schauspielmusik(a)staatstheater-nuernberg.de
Die nächsten Etagen
Nachtetage: Löhles Kommentar zur Wirklichkeit
Freitag, 24.06.2022, 22.00 Uhr
Im Rahmen von Import/Export Erde
Ressourcenschonend recyceln Hausautor Philipp Löhle, Ausstattungsassistent Hossam Souda und Ensemblemitglieder ihr jeweiliges Material. Geschichten und Drama, Texte und bereits Auswendig-Gelerntes, Fundus-Fundstücke, Regie-Ideen – ein Abend nur aus Sachen, die es sowieso schon gab. Der Beweis, dass Recycling auch beim Theater Machen und Schauen Spaß macht.
Nachtetage: Klang und Drang
Freitag, 15.07.2022, 22.00 Uhr
Der Countdown läuft. In 60 Minuten entsteht aus dem Nichts ein Song. SIe - das Publikum - entscheiden, wohin es führt. Sie rufen ihre Lieblingswörter rein, schlagen völlig unpassende Musikstilkombinationen vor, summen wirre Melodiewünsche ins Mikro. Und wir vermischen die Zutaten zu einem leckeren… ach, lassen wir die Küchenmetapher lieber! Wir, das sind Ensemblemitglied und Gitarrenflüsterer Sascha Tuxhorn, Kontrabassvirtuose und Improvisationszeremonienmeister Stephan Goldbach sowie Schauspielmusiker und Tastenversteher Kostia Rapoport. Völlig unvorbereitet treffen sich die drei im mobilen Tonstudio der 3. Etage und vor den Augen und Ohren des Publikums entsteht live ein neuer Sommerhit - mehr oder weniger.
Die Hausregeln der 3. Etage
§ 01 OFFEN Bereit sein für alles und offen aufeinander zugehen – die oberste Regel beim Theater Machen, Theater Besuchen und beim Betreten der 3. Etage sowieso.
§ 02 AUSTAUSCH Theater ist immer Austausch, auch über Guckkastenrampe und Orchestergraben hinweg. In der 3. Etage fällt solche Trennung schon räumlich weg – ein perfektes Trainingslager der Begegnung.
§ 03 AUGENHÖHE Belehrenwollen und Besserwissen dürfen draußen bleiben. Respekt ist Trumpf, Dialog ist, wenn man trotzdem lacht.
§ 04 UNTERSCHIEDLICH Immer das Gleiche mit immer gleichen Menschen tun? Hier tun wir lieber Unterschiedliches mit Unterschiedlichen.
§ 05 (UN)FERTIG Jedes Kunstwerk wird erst durch das Betrachten oder Teilnehmen fertig. Manchmal ist auch der Prozess die Kunst. Seien wir offen für alles (siehe 1.)!
§ 06 FREI Das Theater und alle seine Etagen sind Orte zur Verwirklichung der Grundrechte, v.a. von Art. 5 (3) des GG.