Das Staatstheater Nürnberg Ballett feiert 2022/23 seine 15. Spielzeit unter meiner künstlerischen Leitung. Das markiert eine wichtige Wegmarke: Wir haben viel erreicht und uns zu einem profilierten Vertreter des zeitgenössischen Tanzes in Europa entwickelt. Kein Grund zum Verweilen. Neugierde und Streben nach künstlerischer Perfektion treiben uns weiter an: Ich habe das Privileg, gemeinsam mit meinem Ensemble und Ihnen, unserem Publikum, weiteres Neuland zu erkunden und zugleich ein wenig nostalgisch in die Vergangenheit zu blicken.
Mit unserem Jubiläums-Highlight „Boîte-en-valise“ zeigen wir Ausschnitte aus Signaturstücken unserer prägendsten Gastchoreografen. Die Miniaturen werden durch eine Uraufführung aus meiner Hand ergänzt, die unser gemeinsames künstlerisches Schaffen verbindet.
Apropos Nostalgie: Die Wiederaufnahme der Produktion „Strawinsky“ ist für mich gleichbedeutend mit einer Premiere, da pandemiebedingt bislang nur wenige Vorstellungen gezeigt werden konnten. Auch das Orchesterballett „Goldberg“ ist eine äußerst persönliche Choreografie, ein Experiment, das sich mit dem Instrument Körper beschäftigt und bei dem sich die Tänzer*innen auf das Ursprüngliche besinnen müssen.
Den Ursprung des Tanzes reflektiert auch Hofesh Shechter, einer der fraglos originellsten Choreografen unserer Zeit, immer wieder. Sein Erfolgsstück „tHE bAD“ kommt in einer für unser Ensemble maßgeschneiderten Version auf die Bühne. Doch Tanz kreist natürlich nicht nur um sich selbst. Aktuelle Themen werden von mir immer wieder aufgegriffen. Meine Choreografie „Anthem“ ist eine Reflektion über das Ideal der Humanität, das es im Moment nicht besonders leicht hat. Doch umso mehr gilt es, die virulenten Themen unserer Zeit an die Oberfläche zu bringen.
Ihr Goyo Montero
Ballettdirektor und Chefchoreograf
XV Jahre Goyo Montero und Staatstheater Nürnberg Ballett
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