Lieder im Gluck im Opern­haus

Robert Schumanns ewiges Thema ist das menschliche Unglück in all seinen Spielarten, von der scheiternden Liebe (in „Tragödie“) bis zur todbringenden Hybris („Belsazar“). Seine 12 Lieder nach Justinus Kerner spielen mit typischen Motiven der Romantik: unerfüllte Liebe, Heimweh, Trost durch das Erlebnis der Natur und der Musik.

Das Lied „Urlicht“ aus „Des Knaben Wunderhorn“ wurde später ein Teil von Gustav Mahlers 2. Sinfonie. Wie „Revelge“, in dem das dramatische Sterben eines Soldaten beschrieben wird, ist es eigentlich ein Orchesterlied, doch gibt es auch Fassungen für Klavier von Mahlers eigener Hand. Die fünf Lieder nach Texten von Friedrich Rückert, darunter das tief berührende „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, stammen aus Mahlers letztem Lebensjahrzehnt und sind ein Höhepunkt seiner Liedkunst.

Nach seinem umjubelten Auftritt mit Schuberts „Schöner Müllerin“ im vergangenen Jahr setzt Bariton Samuel Hasselhorn seine Reise durch die Liedkunst der Romantik fort. Gemeinsam mit seinem Pianisten Joseph Breinl stellt er zwei Komponisten einander gegenüber, die bei aller Unterschiedlichkeit ihrer musikalischen Mittel ihre Inspiration aus den poetischen Schätzen des 19. Jahrhunderts schöpfen.

Foto © Julia Puder