
Schauspiel
Heilig Blut
Regie: Ildikó Gaspar
Samstag, 05.07.2025
19.30 - 21.20 Uhr
Schauspielhaus

Ein junger Mann fährt mit den drei besten Freunden seines erkrankten Vaters an dessen Stelle in den traditionellen Jagdurlaub. In einer einsamen Hütte im Wald sitzen sie zusammen, trinken auf Anstand und Tradition, machen Scherze, die man ja wohl noch wird machen dürfen. Und langsam hebt sich die dünne Decke der Zivilisation. Als die Nachricht kommt, dass Wölfe gesichtet wurden und ein Mann verschwunden ist, beginnt die Jagd. Sie endet tödlich.
Die viel zu wenig beachtete, in Nürnberg geborene Schriftstellerin Gisela Elsner war eine leidenschaftliche Antifaschistin. In ihrem Roman „Heilig Blut“ zeigt sie deutsche Gemütlichkeit in ihrem ganzen Grauen. Und die Rhetorik, die sie in den 80er Jahren drei Altnazis in den Mund legte, kennt man heute aus dem Bundestag. Die ungarische Regisseurin Ildikó Gáspár bringt den Roman nun in Elsners Heimatstadt auf die Bühne.
> Hinweis auf sensible Inhalte
Regie
Bühne
Kostüme
Dramaturgie
Musik
Licht
Besetzung am 05.07.2025
Juni 2025
Juli 2025
- Sa, 05.07.2025, 19.30 Uhr
- Do, 10.07.2025, 19.30 Uhr
- Do, 17.07.2025, 19.30 Uhr
Informationen zum Kartenvorverkauf
„Gisela Elsner is back! Mit dem grandiosen Abend „Heilig Blut“ erinnert das Staatstheater an die Nürnberger Autorin, die in ihrem Roman vier Männer auf Wolfsjagd schickt. (...) Ach, endlich wieder großes Theater. Eines, das den ganzen Raum öffnet und die Augen, das es schneien lässt ohne Ende und doch niemals heimelig wird, das auf dem nackten weißen Hintergrund, wie auf Papier, umso markanter seine Aussagen verzeichnet. Die dann nicht nur schneidend aktuell sind, sondern auch noch künstlerisch überzeugend. (...) Wir glauben, dieser große Abend hätte auch der Autorin gefallen.“
Wolf-Ulrich Ebersberger
„Eine Romanadaption der Extraklasse: Ildikó Gáspár bringt einen kaum bekannten Roman von Gisela Elsner auf die Bühne – gruselig, bildgewaltig und punktgenau ins heart of darkness unserer Zeit.“
Andreas Thamm, nachtkritik.de
„Ildikó Gaspar hat „Heilig Blut“ aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und in eine Nummernrevue aus 20 Szenen verwandelt. Was insofern passt, als Elsner munter Bibelanleihen neben Krimielemente und Märchenmotive gesetzt hat. (...) Ein alaskakalter Abend, bei dem einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Obwohl ohne eine einzige Anspielung auf unsere Gegenwart muss man genau daran unablässig denken!“
Florian Welle, Süddeutsche Zeitung
„Die Bühne Lili Izsáks ist eine Augenweide. (...) Nach vielen formal gefassten, experimentellen und packenden, aber auch bizarren Spielformen, präsentiert Jan Philipp Gloger als letzte Premiere seiner Nürnberger Schauspieldirektion eine sarkastische wie poetische Inszenierung voller Schönheit und Perfidie. Viel Jubel über Elsners Satire und einen beklemmend spannenden Theaterabend.“
Roland H. Dippel, Donaukurier
„Ildikó Gaspars Bühnenfassung von Gisela Elsners Roman „Heilig Blut“ am Staatstheater Nürnberg ist antifaschistisch, satirisch und grotesk. Die Inszenierung wechselt zwischen kriminalistischen Genre-Zügen und Hinterfragen des Menschenbilds. Und die musikalische Umrahmung stimmt. (...) Gisela Elsners Roman, der eine abenteuerliche Editionsgeschichte hinter sich hat und eine bemerkenswerte Aktualität vorweisen kann, ist nur noch antiquarisch als Sammlerstück für knapp 100 Euro erhältlich, da lohnt sich in jedem Fall die Eintrittskarte für das Theater! Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek wären sicher begeistert.“
Wolfgang Reitzammer, Die Deutsche Bühne
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