An­der­sen oder Was bleibt?

Ein wenig Meeresschaum. Das ist es, was am Ende von der Kleinen Meerjungfrau bleibt. Ein verkohltes Herz aus Zinn bleibt vom standhaften Zinnsoldaten. Und die Fliedermutter verbleibt als einzelne Blüte in der Teekanne. Die Frage danach, was von uns bleibt, durchzieht die Märchen von Hans Christian Andersen und damit immer auch die Frage: Was wollen wir sein? Wie wollen wir gesehen und erinnert werden? Wir hinterlassen unsere Spuren längst nicht mehr nur in einer analogen Welt. Und die mediale Präsentation der Person, die wir sein wollen, wird immer wichtiger. Cosmea Spelleken nähert sich in ihrer Inszenierung Andersens Geschichten darum mit verschiedenen Medien: Film, Theater, digitale Welten verbindet sie ebenso wie eine Vielzahl an Märchen mit der Lebensgeschichte des Dichters. Welche Nachtigall wird am Ende von uns singen: die echte oder die künstliche? Und wie wichtig ist eigentlich der Unterschied?