Oper
Turing
Montag, 21.11.2022
18.30 - 20.30 Uhr
mit einer Pause
Öffentliche Probe
Opernhaus
Libretto von Georg Holzer
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Kompositionsauftrag des Staatstheaters Nürnberg, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Liveübertragung der Premiere auf BR Klassik
Erst allmählich hat sich in den letzten Jahren das Bild Alan Turings als eines tragischen Helden des 20. Jahrhunderts zusammengesetzt: der Mathematiker, der dem Computer den Weg bereitete, der die deutschen Codes knackte und damit zu denen gehörte, die den Zweiten Weltkrieg entschieden, bevor man ihn wegen seiner Homosexualität in den Selbstmord trieb. Anno Schreier erzählt in seiner neuen Oper vom hart erkämpften Aufstieg und dem ungerechten Fall eines Genies, das in der Welt, die es zu retten half, nie heimisch geworden ist.
DIGITALE STÜCKEINFÜHRUNG
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Choreinstudierung
Choreografie
Licht
Dramaturgie
Komposition
Besetzung am 21.11.2022
November 2022
- Mo, 21.11.2022, 18.30 Uhr
- Sa, 26.11.2022, 19.30 Uhr
- Mi, 30.11.2022, 19.30 Uhr
Dezember 2022
Januar 2023
Februar 2023
Informationen zum Kartenvorverkauf
„Martin Platz in der Titelrolle gelingt eine einfühlsame und bewegende Charakterstudie. (...) Auch alle anderen Solisten und der enorm geforderte, äußerst bewegliche Chor machten ihre Sache außerordentlich gut. Eine Uraufführung mit Unterhaltungsqualität, das ist selten, das ist eine Herausforderung: Das Staatstheater Nürnberg hat sie gemeistert. Unterhaltsam (...) und ungemein erfolgreich.“
Peter Jungblut, Bayerischer Rundfunk
„Turing“ berührt (…) Themen, die derzeit aktuell sind: zunehmendes Unbehagen an den Verwerfungen der Digitalisierung sowie die Erkenntnis, dass auch in vielen europäischen Staaten bis vor kurzem sexuelle Selbstverwirklichung und Diversität mit übelsten Mitteln unterdrückt wurden - oder noch werden. Damit steht diese neue Oper voll in der Gegenwart. Und dass sie am Ende einhellig und lange bejubelt wurde, ist ein gutes Zeichen.
Thomas Heinold, Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung
„Das Mechanische der Minimal Music passt bestens zu einem Mann, der in der Welt der Zahlen besser zuhause war als im Menschenleben. (...) Bei den Philharmonikern unter der Leitung von Guido Johannes Rumstadt läuft die Maschine wie geschmiert. (...) Treibende Kraft ist auch der Chor, von Tarmo Vaask nicht nur auf Brillanz, sondern auch auf Textverständlichkeit getrimmt. (...) Die Themen sind hochaktuell, die Geschichte ist raffiniert erzählt, die Musik reißt das Publikum mit – Anno Schreiers neue Oper war ein großer Erfolg.“
Bernd Feuchtner, Klassik Info
„Schreier gelingt mit seinem neuesten Werk (...) ein Spannungsbogen, der vom Grotesken bis zum Pathetischen reicht, das durch seine vielfältigen Allusionen zwar gebrochen ist – aber zugleich ergreift. (...) Glänzend in Nürnberg der leichte, britisch-tenoral gefärbte Turing von Martin Platz, überzeugend die drei Damen (Andromahi Raptis als Madame KI, Emily Newton als Joan, Almerija Delic als Mrs. Turing), wuchtig der mit Zigarre auftretende Churchill von Nicolai Karnolsky. (...) Ein Glücksfall war offenbar die Zusammenarbeit Schreiers mit seinem Librettisten, der im ständigen Austausch mit dem Komponisten genau die von Giuseppe Verdi geforderten „parole sceniche“ lieferte, die die Musik braucht. (...)“
Klaus Heinrich Kohrs, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Dem Staatstheater ist hier ein spannender, bewegender und unterhaltsamer Abend auf hohem künstlerischem Niveau gelungen, der vor allem ein Vorurteil Lügen straft – nämlich, dass zeitgenössisches Musiktheater sein Publikum nicht begeistern können. Die Weichen hierfür hat an erster Station das dramaturgisch perfekt gebaute Libretto von Georg Holzer gestellt. (...) Als nächster der Komponist Anno Schreier, den man unter die wenigen ingeniösen Musiktheaterbegabungen unserer Zeit in Deutschland zählen kann. (...) Dass sich das Potenzial dieser Oper auch auf anderen Bühnen entfalten würde, ist gewiss.“
Stephan Schwarz-Peters, OpernNews
„Der Beifall für die Uraufführung war frenetisch, sicherlich verschieden motiviert: einerseits für Libretto, Musik und Inszenierung, andererseits für die Message. Schreier (...) hat eine streckenweise packende Musik komponiert, mit viel intensiv eingesetztem Blech, einem großen Holzarrangement und Klavier – das alles klingt forsch wie ein Musical aus dem Londoner Westend. (...) Auszeichnungsverdächtig ist für die Nürnberger Aufführung Tenor Martin Platz in der Titelrolle: ein schmaler junger Mann ohne peinliches Outing und fast autistisch.“
Uwe Mitsching, Bayerische Staatszeitung
„Anno Schreier schrieb die Musik, der Hausdramaturg Georg Holzer das Libretto – heraus kam ein Stück, das, so schwer auch das Thema anmutet, mit einer Leichtigkeit daherkommt, wie man sie eher von neuen angelsächsischen oder US-Amerikanischen Opern kennt. (...) (Schreier) zitiert die Revue, ohne Turings Leben zu einer Show zu verkleinern, entwirft rhythmische Abläufe, die einfach Spaß machen und überzieht sein Netz von ohrenschmeichelnden, deklamatorischen und arioseren Melodien mit einem hauchfeinen Gespinst von zarten Irritationen, die erst gar nicht den Verdacht aufkommen lassen, dass es hier einer mit Turings Schicksal zu leicht nahm. (...) Man sieht: Der Turing-Test ist gelungen.“
Frank Piontek, Der Opernfreund
„Gleichwohl nimmt die Uraufführung gefangen, da Musik, Regie (Jens-Daniel Herzog) und Bühne (Mathis Neidhardt) zu einem Guss finden, in dem sie sich eben in den Kopf Turings versetzen: Raffiniert tiefengestaffelt und formvariabel spielt die Handlung. (...) Mit der geforderten Verve treibt die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Guido Johannes Rumstadt die neue Semi-Oper zum Publikumserfolg.“
Rüdiger Heinze, Orpheus
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