Staatstheater Nürnberg
Home > Spielplan > Archiv > Spielzeit 20/21 > Spielplan 20/21 > Take the Villa and Run! (UA)

Schauspiel

Take the Villa and Run! (UA)

von René Pollesch

Regie: René Pollesch

Freitag, 13.11.2020

19.30 Uhr

Schauspielhaus

Aufgrund der bundesweiten Beschränkungen zum Infektionsschutz muss diese Vorstellung leider ausfallen. Weitere Informationen finden Sie auf der Startseite unserer Webseite.

header Villa 2596

Koproduktion mit dem Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt N2025

Jemand hat die Villa geklaut. Der Grundriss ist noch deutlich zu sehen aber wo eben noch ein Haus stand, ist jetzt keines mehr. Stattdessen steht da ein Chor, der gleichzeitig sagt, dass er verzeiht und dass er nicht verzeiht, er geht gleichzeitig nach vorne links und nach hinten rechts, er führt als Gruppe einen einzelnen durch ein Museum oder besessenes oder besetztes Haus oder die wiederaufgetauchte Villa. Anlass für den einzelnen und die Schauspieler*innen dort nachzudenken über die Liebe, ohne die vielleicht gar nichts da wäre, über Quantenmechanik und deren Beziehung zum dialektischen Materialismus und über Sachen wie:

„Egal, wo ich in meinem Leben irgendwas über Theater gesehen habe, irgendeine Peter Zadek-Dokumentation oder was weiß ich, was ich mir schon alles angeguckt habe, immer geht es darum, dass die Leute da in Interviews ein Stereotyp wiederholen: „Es geht nicht darum, Antworten zu geben, sondern darum, Fragen zu stellen“. Immer wieder sagen sie: „Man muss Fragen stellen, Fragen stellen, Fragen stellen...“ Und krass ist, dass sie in den Interviews in diesen Dokumentarfilmen immer das Gegenteil machen. Die ganze Zeit nur Antworten, Antworten, Antworten.“

Oder:

„Wir verbrauchen ja während den Proben ganz schön viel Papier, und da hat man manchmal schon Mitleid mit den Bäumen. Und neulich hat jemand im Fernsehen nur kurz gesagt: Wichtig ist, dass die Produkte, also das, was man produziert, wertvoller sind als die Ausgangsstoffe. Und wenn man jetzt zum Beispiel die SUPERILLU nimmt, und nen Baum..., dann gehört die SUPERILLU eigentlich verboten. Das muss irgendjemand verbieten. Das kann man nicht denen überlassen, die die SUPERILLU lesen, das nicht mehr zu kaufen. Und gestern dachte ich... Ich war ja mal strenger Vegetarier. Von 16 bis so... was weiß ich... 25 oder so. Und gestern oder vorgestern hab ich so gedacht, ob es nicht vielleicht spannender wäre – weil ich esse schon viel Fleisch – lieber den Tieren zuzugucken auf der Bühne, anstatt mir.“

Mit „Take the Villa and run!“ entwickelt René Pollesch, Dramatiker, Regisseur, designierter Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und einer der renommiertesten Theatermacher Deutschlands gemeinsam mit Mitgliedern des Schauspielensembles zum ersten Mal eine Arbeit am Staatstheater Nürnberg.

Team

Regie

Bühne und Kostüme

Künstlerische Leiterin des Chors

Dramaturgie

Licht-Design

Termine und Besetzung

Besetzung am 13.11.2020

Informationen zum Kartenvorverkauf

Keine freien Plätze mehr? Sie können sich gerne auf unsere Warteliste setzen lassen! Sollten wieder Tickets für die von Ihnen angefragte Veranstaltung verfügbar sein, melden wir uns aktiv bei Ihnen. Hier können Sie unseren Kartenservice erreichen.


Video/Audio

Youtube-Inhalte aktivieren

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Fotos
FOTO(S) © Konrad Fersterer
Pressestimmen
Deutschlandfunk

„Ein großartiger Abend, der (…) weitestgehend aus dem Nürnberger Ensemble besetzt ist (…), und dazu die große Assoziationsmaschine von Pollesch (…). Fragen, die auf eine sehr humorvolle, aber auch sehr kluge Weise verhandelt werden. Und die Sensation ist ein 14-köpfiger Mädchenchor, der als Individuum auftritt (…). Ein toller 75-minütiger Clip (…). Das ist ein Stück, das Biss hat.“

Jörn Florian Fuchs (Start Min. 3:38), Deutschlandfunk

Die Deutsche Bühne

"Drei Tage vor dem kulturellen November-Lockdown präsentiert das Staatstheater Nürnberg noch eine spektakuläre Schauspiel-Premiere. (…) Die sehr diversen Textstränge fügen sich zu einem fast poetischen Ganzen, das zwar keine Antworten gibt, aber ganz viele originelle Fragen stellt. (...) Ein berührender Eindruck von dem, was Theater alles noch kann."

Wolfgang Reitzammer, Die Deutsche Bühne

Nachtkritik

"Auch diesmal spielt der ergebnisoffen mit dem Ensemble arbeitende Autor/Regisseur Gedanken-Billard über Bande, lässt ein Quartett über Gott und die Welt philosophieren, versenkt Erkenntnisse, ehe sie zu leicht greifbar werden. (...) Für seine erste Arbeit in Nürnberg hat René Pollesch zur Absicherung den kampferprobten Franz Beil von der Berliner Volksbühne mitgebracht (...). Drei trittsichere einheimische Komödianten (Julia Bartolome, Süheyla Ünlü und Yascha Finn Nolting) können mithalten. (...) Der Hauptdarsteller "Chor" (...) behauptet sich im Zentrum."

Dieter Stoll, Nachtkritik

Nürnberger Nachrichten

"'Vom Verstand überwältigt zu sein' (...), Süheyla Ünlü macht es, als aufgedrehte Schauspieldiva im knallroten Kimono, zu einem Leitmotiv dieser gelungenen Inszenierung. (...) Kunst und Leben, Leben und Tod, ach, wie uns das alles überfordert! Sodass man, wie Woody Allen, eigentlich nur in Form von Witzen reagieren kann. Das macht den Abend, eineinhalb Stunden lang, so unterhaltsam. Am Ende geht es immer wieder um das Theater selbst, wie ein Bogen durch die Geschichte."

Wolf Ebersberger, Nürnberger Nachrichten

Süddeutsche Zeitung

"Jan Philipp Gloger (…) hat alle Fenster und Türen aufgestoßen für ein gutgelüftetes, zeitgenössisches Theater, das verzaubern kann, ohne sich mit Oberflächenreizen zufrieden zu geben, das zum Nachdenken anregt ohne jede moralinsaure Bräsigkeit. Der Name Pollesch (…) steht für Inszenierungen in Berlin, an den Münchner Kammerspielen und auch am Schauspielhaus Zürich. Polleschs rasanter Abend (ist) einfach nur hinreißend, (…) mit dem an Woody Allen (oder die Steve Miller Band) gemahnenden Titel "Take the Villa and Run!" so federleicht heiter, dass man danach zumindest für eine geraume Zeit glaubt, den finsteren Herbst des Theaters überstehen zu können. (...) Vor allem Süheyla Ünlü und Julia Bartolome agieren so gelassen, überlegen, punktgenau, als hätten sie nie was anderes gemacht, als mit Pollesch gearbeitet."

Egbert Tholl, Sueddeutsche Zeitung

> Spielplan

> Digitaler Fundus

Nach oben