Staatstheater Nürnberg
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Oper

Der Vetter aus Dings­da

Operette in drei Akten, Musik von Eduard Künneke

Dienstag, 17.11.2020

18.30 - 20.00 Uhr

Öffentliche Probe

öffentliche Probe

Opernhaus

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Text von Herman Haller und Rideamus nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstedt

Die reiche Erbin Julia nährt die Träume ihres verfressenen Onkels Josse und ihres kerndeutschen, aber schmalbrüstigen Verehrers Egon. Sie selbst träumt von ihrem Cousin Roderich, der ihr als Kind ewige Liebe schwor und dann in die Kolonie Indonesien ging. Irgendwann wird er zurückkommen und sie heiraten! Lange hält das Ideal der Wirklichkeit stand, doch dann bringt ein geheimnisvoller Fremder eine rasante Verwechslungskomödie in Gang, obwohl er weder fremd ist noch ein Geheimnis hat. Am Ende gibt es zwei Roderichs, nur ist der echte leider nicht das Wahre.

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FOTO(S) © Ludwig Olah
Pressestimmen
Süddeutsche Zeitung

"Das Ende ist fabelhaft. Wenn alles vorbei ist, schickt die Regisseurin Vera Nemirova die Solistinnen und Solisten an die Rampe, Applaus brandet auf, man hört Pfeifen und Johlen, akustische Zeichen höchster Begeisterung, die Sängerinnen verteilen Kusshände, (…), alle strahlen in den Zuschauerraum - und der ist leer. (…) Der Applaus kam vom Band. Dort, in der Staatsoper Nürnberg, ist niemand, darf ja niemand sein. Ein grandioses Zeichen für die aktuelle Lage der Kunst und die Sehnsucht der Zuschauer, die keine Zuschauer mehr sein dürfen. Nur zu Hause. Vor dem Computer."

Egbert Tholl, Sueddeutsche Zeitung

Orpheus-Magazin

"Dem Schmiss von Musik und Revue-Operette folgend, führt Nemirova eine temporeiche Personenregie. Lutz de Veer dreht mit der auf Abstand sitzenden Staatsphilharmonie Nürnberg wiederholt sprudelnd auf. Das setzt ein engagiert mitgehendes Ensemble um (….) Verwechslungsreiche Situationskomik, immer mal Wortwitz, augenzwinkernd als irre Realität servierte Unwahrscheinlichkeiten, frech entlarvtes, unausrottbar Allzumenschliches und all das in sofort eingängigen Melodien."

Dr. Wolf-Dieter Peter, Orpheus-Magazin

BR-Klassik Operetten-Boulevard

„Schwungvoll und farbenfroh. (…) Vera Nemirova erzählt eine Romeo und Julia Story im Chat-Zeitalter (zwischen Julia und ihrem Roderich) und sucht das echte Drama darin. (…) Andromahi Raptis als Julia ist ein glaubwürdiges verliebtes Mädchen und auch Martin Platz als erster Fremder passte sehr gut in die Rolle.“

Franziska Stürz, BR-Klassik Operetten-Boulevard

Nürnberger Nachrichten

"Operette (…) als postmodernes Zitat-Spiel. Genau darauf legt es Vera Nemirova mit Gewinn an. Die Bühne ist mal Stimmungs-Bild, mal Projektionsfläche. (…) Andromahi Raptis singt unangestrengt überzeugend Julia sowohl als Elfe wie als leicht autistisches Medienopfer. Und Martin Platz als verkannter Fremder (ohne Verwechslung geht es in der Operette nicht) überstrahlt alle mit einer darstellerischen Natürlichkeit und stimmlichen Leichtigkeit, als wäre die Traumfabrik ein ganz realer Raum."

Herbert Heinzelmann, Nürnberger Nachrichten

Donaukurier

"Künnekes Partitur hat mehrere Gesichter; ein Besonderes hört man auch in der Neu-Produktion der Oper Nürnberg. Lutz de Veer entlockt der kleinen Besetzung aus der Staatsphilharmonie Brio und Rhythmus mit dominanten Bläsern, Improvisationen und satten Tonkaskaden. (...) Der beste szenische Coup dieser digitalen Premiere (ist) der zugespielte Schlussapplaus mit Pfeifen und Trampeln. Die Soli winken, werfen Kusshände (…). Reine Poesie ist die Kameraperspektive von der Hinterbühne zu den Silhouetten der Darsteller Richtung leeren Zuschauerraum: Das war echter Mut zum Träumen von einem echten Theater mit echtem Publikum – (…). Der letzte Batavia-Fox der staatsphilharmonischen Operetten-Combo macht noch mehr Lust!

DK, Donaukurier

Münchner Merkur

"Vera Nemirova, (…), hat da eine sehr gute Lösung gefunden: Ein Künneke-Update für 2021 - hier funktioniert’s. Der Text wurde verheutigt und entstelzt (…). Am meisten Spaß (…) hat Hans Kittelmann (Egon von Wildenhagen), der seinen Entertainer-Charme ausspielt und dem ohnehin in jeder Nürnberger Rolle ein kleines singdarstellerisches Gesamtkunstwerk glückt. Auch Andromahi Raptis (Julia), Martin Platz (August) und Paula Meisinger (Hannchen) nehmen sich und ihre Rollen gerade so ernst, wie es der „Vetter“ braucht. Alles hervorragende, aufgekratzte Solisten, immer seiltänzelnd zwischen Schönklang und Sprechsingstil. Opernhaftes ist also verpönt, was Künneke einst auch so wollte. Das Stück (war) eigentlich im Brettlbühnen-Sound der Zwanziger gedacht – so, wie es Dirigent Lutz de Veer mit der frech musizierenden Staatsphilharmonie Nürnberg auch realisiert."

Markus Thiel, Münchner Merkur

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