Staatstheater Nürnberg
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Schauspiel

Das Erd­be­ben in Chili

von Heinrich von Kleist

Regie: Jan Philipp Gloger

Sonntag, 27.09.2020

20.15 - 21.05 Uhr

Kammerspiele

Das Erbeben in Chili

In dem Moment, in dem Jeronimo sich in seiner Gefängniszelle erhängen will, versinkt, „mit einem Gekrache, als ob das Firmament einstürzte“, die Stadt in Trümmern. Jeronimo hält sich an dem Pfeiler, an dem er gerade noch sterben wollte. Mit beeindruckender sprachlicher Wucht erzählt Kleist in seiner Novelle „Das Erdbeben in Chili“ von einer Katastrophe, die die gewohnte Ordnung brutal außer Kraft setzt. Er erzählt, wie die Menschen versuchen, damit umzugehen. Davon, wie in dem Moment, in dem alles zusammenfällt, plötzlich scheinbar eine Utopie aufsteigt. Davon, wie das Glück des Einzelnen das Leid vieler sein kann. Und nicht zuletzt erzählt er eine berührende Liebesgeschichte.

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Pressestimmen
Nürnberger Nachrichten

„Begonnen hat die gelungene Adaption ganz finster, mit Sascha Tuxhorn als Erzähler und Kleistscher Schatten, dem die existenzielle Krise längst innewohnt, die Angst vor dem Einsturz seiner Lebenswelt. Wie auf einem Relief treten die beiden Liebenden hinzu, stehen als Spieler auf ihrem festen Posten, übernehmen den Faden, wenn ihre Figur gemeint ist, deuten deren Handeln in kleinen Gesten an.“

Wolf Ebersberger, Nürnberger Nachrichten

Süddeutsche Zeitung

„(...) Glogers bescheidenes Kammerspiel (ist) nicht weniger als der Beweis dafür, dass man das alles auch weglassen kann und außer drei guten Schauspielern nichts braucht für gutes Theater.“

Christiane Lutz, Sueddeutsche Zeitung

Theater der Zeit

"Die einzigen Fremdtexte, die Jan Philipp Gloger ins Spiel bringt, stammen von Kleist selbst. (…) Jan Philipp Gloger (bietet) im protestantisch geprägten Nürnberg eher einen Wortgottesdienst an, der auf Kleists Sprache setzt sowie auf den eindringlichen Vortrag eines präzise die Nuancen dieser Sprache auskostenden Darsteller-Trios. Gloger sucht weniger den Effekt. Weniger wirkungsvoll indes ist das nicht. Im Gegenteil: Man fühlt sich weniger bepredigt."

Christoph Leibold, Theater der Zeit, Ausgabe November 2020

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