Staatstheater Nürnberg
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Schauspiel

Am Rand (ein Pro­to­koll)

von Philipp Löhle

Regie: Jan Philipp Gloger

Samstag, 13.07.2019

19.30 - 21.30 Uhr

Kammerspiele

Am Rand

2 Juli, 9.57h: Frederick Kaufmann übernimmt die lange unbesetzte Stelle des Polizeioberwachtmeisters von Randhausen, nahe der tschechischen Grenze. Wildschweine übertrampeln hier willkürlich Staatsgrenzen, Türen bleiben unverschlossen und zwei Mädchen treffen sich angeblich im Wald mit einem Troll. Es ist nur eine Frage der Zeit bis hier etwas passiert … Grenzen sind das Grundmotiv des neuen Stücks von Hausautor Philipp Löhle. Ein fiktives Dorf wird dabei zum Brennglas Europas und der Welt.

Beschreibung

2 Juli, 9.57h, irgendwo in der oberpfälzischen Wildnis nahe der tschechischen Grenze: Ein Fremder erreicht den Ort Randhausen. Frederick Kaufmann ist gekommen, um die lange unbesetzte Stelle des Polizeioberwachtmeisters zu übernehmen. Und er stellt schnell fest: Hier, jenseits der Zivilisation der Städte, herrscht Chaos. Niemand in Randhausen schließt sein Fahrrad ab. Pakete legt der Postbote einfach vor die Tür. Es gibt ein Tauschsystem jenseits monetärer Interessen. Eier, Schraubenzieher, Verlängerungskabel werden ohne Gegenleistung verliehen, teilweise monatelang. Es gelingt ihm sogar, sich mehrfach unbemerkt Zugang zu fremden Wohnungen zu verschaffen, weil die Türen unverschlossen bleiben. Besorgt macht er die Bewohner Randhausens darauf aufmerksam. 11 August, Vormittag: Fabian Martenbach schlägt entlang der tschechischen Grenze Pflöcke in die Erde, die er mit Maschendrahtzaun verbindet. Ein staatenloses Wildschwein hatte wiederholt die Grenze überquert und ihm seine Felder zertrampelt. Weitere Bewohner Randhausens gründen eine Bürgerwehr, um der seltsamen Geschichte auf den Grund zu gehen, nach der zwei Mädchen sich im Wald regelmäßig mit einem Troll treffen. Der Troll ahnt davon nichts. Auch dann nicht, als ganz in seiner Nähe eine alte Douglasie gefällt wird, um die Ortseinfahrt mit einem Schlagbaum zu sichern.

Geografisch, gesellschaftlich, moralisch – auf unterschiedlichsten Ebenen ist die Setzung von Grenzen eine Konstante menschlichen Denkens und Handelns. Hausautor Philipp Löhle macht das zum Grundmotiv seines neuen Stücks. Ein fiktives Dorf wird dabei zum Brennglas Europas und der Welt. Dessen Bewohner konfrontiert er mit all den Grenzen, an denen wir uns heute bei der Gestaltung unseres Lebens und unserer Welt abarbeiten müssen. Dabei lässt er sie die Grenze zwischen Komik und Tragik genau so oft überschreiten, wie die die zwischen Fantasie und Alltag, lässt sie mit Lust darüber stolpern und dabei nicht immer wieder aufstehen. Und nicht zuletzt teilt eine Grenze die Geschichte selbst in zwei Hälften. Ein schmaler Grat zwischen Traum und Albtraum auf dessen einer Seite sich Wildschweine und Rehe durch die Felder schlagen – und auf der anderen Panzer.

Termine und Besetzung

Besetzung am 13.07.2019

Protokollant A

Protokollant B

Frederik Kaufmann

Melinda Henske / Bibiana Franzen / Hanna Schwerte

Marc Henske / Jonathan Frank

Robert Fogel / Martin Schneider / Rudolf Steiger / Jiri Polak

Fabian Martenbach / Kellner / Jörg Decker / Jakob Gänglich / Stefan Lorgenberg

Anne Martenbach / Inge Kohlstett / Chefin / Kati Lorgenberg

Luisa Schwerte

Jana Lorgenberg

Juli 2019

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Fotos
FOTO(S) © Konrad Fersterer
Pressestimmen
nachtkritik.de

"Regisseur Jan Philipp Gloger hat geradezu unheimlichen Spaß an der schrägen Stimmungslage, die ihm der Autor seines Vertrauens (...) als Spielmaterial aus Grotesken-Teilchen in die Szene kippte."

Bayerischer Rundfunk

"Und so ist Philipp Löhles 'Am Rand' eine fulminant dystopisch-utopische Groteske, die am Nürnberger Staatstheater sehr präzise ins Herz unserer Zeit trifft (...)"

Süddeutsche Zeitung

"Gloger inszeniert skizzierend, mit leichter Hand, wie ein Maler mit schnellem Pinsel. Franziska Bornkamms Bühne bietet ihm dafür viel schwarzen Raum zum Ausmalen."

Nürnberger Nachrichten

"Wahr ist auf jeden Fall, dass diese stimmige Inszenierung elegant-geschmeidig und vor allem hochunterhaltsam auf die beiden alternativen Enden zu schnurrt (...) Sind wir nicht alle ein bisschen Randhausen?"

  • Susanne Helmer, Nürnberger Nachrichten
Nürnberger Zeitung

"Das Timing sitzt, das Ensemble wechselt wieselflink die Rollen, mit Lichteffekten und Musik wie im Kino werden die zwei Stunden zum spannenden Mystery-Puzzle aus der Provinz (...) Und ja, so einen Troll wollen wir auch haben!"

  • Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung
Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung

"Der Dramatiker Philipp Löhle spielt gern mit verschiedenen Wirklichkeitsebenen, konstruiert Zusammenhänge zwischen nur auf den ersten Blick weit voneinander entfernten Sachverhalten..."

  • Christian Muggenthaler, Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung
Der neue Tag

"Hausautor Philipp Löhle trifft mit der Nürnberger Uraufführung (...) den Nerv der Zeit."

  • Günter Kusch, Der neue Tag
Theater heute

"Auf der Höhe der Zeit und weit über diese hinaus (...) Hausherr Jan Philipp Gloger mit seiner durchdachten Regie zu Philipp Löhles schaurig hellsich tigem Stück «Am Rand (Ein Protokoll)» in den Kammerspielen."

  • Bernd Noack, Theater heute

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