Staatstheater Nürnberg

Drama

As You Like It

by William Shakespeare

Directed by: Rafael Sanchez

Tuesday, 07/07/2020

07.30 PM

with one break

Schauspielhaus

Abo A

VORSTELLUNG ENTFÄLLT

header Was ihr wollt

In Illyria people are chronically intoxicated – by wine and love alike. People get drunk on music and then fall upon each other or into each other’s arms. Nevertheless, the mood is one of melancholy and stagnation, because Orsino, the ruler, is in love with Countess Olivia and her rejection of him is paralysing the country. Only when a shipwreck washes Viola up on the beach is the deadlock bro-ken. Disguised as a man, she enters the service of the prince, poses as his harbinger of love, seduc-es Olivia with androgynous charm but then also confuses Orsino himself and his frivolous court. Soon all the characters have lost touch with whether they’re man or woman, and events become a swirl of disguise and disport, seriousness and reality.

DIGITAL Introduction (in German)


Introduction podcast

Description

In einer Zeit, in der Geschlecht und vor allem die Geschlechterrollenbilder so fluide sind, wie wohl nie zuvor, ist Shakespeares 1602 uraufgeführte Komödie um ein Zwillingspaar verblüffend aktuell: Anarchische Auflösung von Gewissheiten und verborgenste Gelüste einer selbstverliebten Gesellschaft sind ihr Thema, die Umkehrung sozialer Regeln und Aufhebung von Normen in einer Welt von Rausch, Verführung, Musik und Poesie. Das Stück erzählt vom zunächst aus Not gewählten, dann aber immer lustvoller ausgelebten Neustart einer jungen Frau in der Maske eines jungen Mannes und von der fundamentalen Verwirrung, die sie mit ihrer geschlechtlichen Uneindeutigkeit um sich herum auslöst. Männer wie Frauen fühlen sich von dem androgynen Wesen angezogen. Plötzlich ist fast jeder irgendwie verliebt – und niemand weiß am Ende so recht, wer der oder die angebetete Andere (und wer man selber) wirklich ist. Da gehen hetero- und homoerotische Neigung ineinander über, wird der Blick auf Ungeahntes frei und so die Frage aufgeworfen, welche Sehnsüchte man sich, mit solcher Freiheit, wohl erlauben könnte, was man will, „was ihr wollt“.

Im englischen Original heißt das Stück „Twelfth Night or What you will“. Die erste Titelhälfte verweist dabei weniger auf den Stückinhalt als auf einen (Aufführungs-)Anlass. Das mit dem Dreikönigstag markierte Ende der Weihnachtszeit war nach mittelalterlicher Tradition eine Zeit, die man vor allem mit fastnächtlicher Ausgelassenheit verband: ein „Lord of Misrule“ übernahm während der rituellen Grenzüberschreitungen vorübergehend die Macht, man spielte verkehrte Welt, und der letzte Tag der offiziellen Unordnung war Anlass für Musik, Verkleidung und andere Lustbarkeiten. All dies schwang für ein zeitgenössisches Publikum also mit. „What you will“ wiederum zeigt eine gewisse „Interpretierbarkeit“ des Angebots an, die auch der Inhalt impliziert: Geht es im Stück darum, dem Publikum einen Spiegel vorzuhalten, der ihm eigene Begehrlichkeiten kenntlich macht? Will der Autor souverän andeuten, er wisse genau, was man sich wünscht oder auch egal, was man sich wünsche, in diesem Stück werde man es – oder jedenfalls etwas – schon finden?

So feierfreudig, verwirrend, in alle Richtungen offen und verführerisch wie der Titel ist auch Shakespeares melancholisch-existenzielles wie sprachspielerisch bis zur puren Albernheit überbordendes Stück.

Das Spiel um Rollenbilder und Geschlechteridentitäten inszeniert Rafael Sanchez.

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PHOTO(S) © Konrad Fersterer
Press reviews
Nachtkritik

„Alle lieben. Nur nicht die, die zu ihnen passen, nicht die, die zurücklieben. Man kann Shakespeares Verliebt-verkleidet-verwechselt-verheiratet-Komödie "Was Ihr wollt" tiefschwarz zeichnen. Oder knallbunt. Wie Rafael Sanchez in Nürnberg.“

„Beim Nürnberger Shakespeare gehören Hawaiihemden, Bermudahosen und Goldkettchen zum unverzichtbaren Inventar, man tanzt wie im Club Méditerranée den Bonga Cha-Cha-Cha als trunkene Polonaise oder singt mit dem Schmelz von Rolando Villazon "Unbreak My Heart" oder "O Sole Mio".“

„Die Inszenierung findet (...) einen höchst originellen und versöhnlichen Abschluss: Fernab vom Originaltext startet Olivia einen grandiosen Monolog, in dem sie das ganze Bühnen-Personal sprachmächtig abkanzelt und damit in einer theatralischen Meta-Ebene die tragischen Abgründe aller Personen herausarbeitet. Danach flimmert an der Videowand noch ein selbstgemachtes Live-Musik-Video, in dem das ganze Ensemble in der Proben-Werkstatt beobachtet wird. So kann ein Happy End für den aufgeklärten Theaterbesucher auch aussehen."

Wolfgang Reitzammer, Nachtkritik

Süddeutsche Zeitung

„(Der Regisseur) zeigt eine wohlstandsverwahrloste Spaßgesellschaft läppischer und mitunter sehr bösartiger Individualisten vor Strandkulisse.“

Florian Welle, Süddeutsche Zeitung

Bayerische Staatszeitung

„(Sanchez‘) Shakespeare-Inszenierung von Was ihr wollt am Staatstheater Nürnberg spielt am Strand: verlockender kaum denkbar, mit den Liebesspielen über Kreuz, mit bösen Psychosen und ein paar der schönsten Theaterrollen, die es gibt.“

„(…) ein Ensemble, das sich mit Feuereifer in diesen Klassiker stürzt (…). Zur Traumbesetzung gehören besonders die Olivia der Stephanie Leue, der Malvolio von Nicolas Frederick Djuren oder die beiden nichtsnutzigen Junker von Felix Mühlen und Pius Maria Cüppers.“

Uwe Mitsching, Bayerische Staatszeitung

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