Staatstheater Nürnberg

Schauspiel

Der Sand­mann

von E.T.A. Hoffmann

Regie: Clara Weyde

Samstag, 06.07.2019

19.30 - 21.05 Uhr

Vorstellung

19:00 Uhr Einführung

Schauspielhaus

Abo I

Der Sandmann 01

Als Kind gibt Nathanael der unheimlichen Figur des Sandmanns die Schuld, als der Vater bei heimlichen alchemistischen Experimenten ums Leben kommt. Verlobt mit Clara scheint er sein Trauma überwunden zu haben, doch dann blickt er in die Augen der rätselhaften Olimpia ... In der Tradition der dunklen Romantik eröffnet die Novelle einen Kosmos zwischen Realität und Traum, Sehnsucht und Wahn dessen Bilderreichtum wie für das Theater geschaffen ist.

Beschreibung

Der Sandmann ist ein böses Wesen, das Kindern, die nicht schlafen wollen, solange Sand in die Augen streut, bis diese blutig aus ihren Hohlen springen. Der junge Nathanael, der diese Geschichte jeden Abend vor dem Einschlafen erzählt bekommt ist überzeugt: der Sandmann kommt auch zu ihm ins Haus. In der Gestalt des Advokaten Coppelius hat er mit dem Vater heimliche alchemistische Experimente durchgeführt und diesen dabei getötet. Doch seine Angst wird als kindische Spinnerei abgetan. Erwachsen und mit der vernünftigen Clara verlobt, scheint Nathanael sein Trauma überwunden zu haben. Doch dann taucht eines Tages ein Mann an seiner Tür auf, in dem er mit Erschrecken den Sandmann erkennt. Das Märchen wird erneut Realität, aber auch diesmal glaubt ihm niemand. Und so erlebt Nathanael sich mehr und mehr als getrennt von der Welt, in der er lebt, und den Menschen, die er liebt. Die Realitäten verschieben sich traumhaft, verzweifelt versucht er, sein Erleben wieder mit der von den Anderen behaupteten Wirklichkeit überein zu bringen. Da begegnet er Olimpia, von der er weiß, dass sie nur eine Maschine ist und die ihn doch als Einzige zu verstehen scheint.

E.T.A. Hoffmanns Erzählung ist ein Klassiker der dunklen Romantik und eröffnet einen Kosmos zwischen Realität und Traum, Sehnsucht und Wahn, dessen Bilderreichtum wie für das Theater geschaffen ist. Entstanden in einer Zeit, in der die Vernunft gerade zum Höchsten aller Maßstäbe erklärt worden war, stellt sie der Ratio das Unerklärliche und Wundersame gegenüber und lässt beides unauflösbar ineinanderfließen. „Der Sandmann“ ist eines der bekanntesten „Nachtstücke“ des Autors, eine Gespenstergeschichte über dunkle Mächte, die uns ins Verderben stürzen. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der dem Wahnsinn anheimfällt. Und es ist eine Geschichte, die der Frage nachgeht, was den Menschen eigentlich zum Menschen macht. Denn in einer durchrationalisierten, technisierten und standardisierten Welt – wo hört da der Mensch auf und wo fängt die Maschine an?

Team

Regie

Bühne

Kostüme

Licht

Dramaturgie

Musik

Choreografie

Termine und Besetzung

Besetzung am 06.07.2019

Nathanael

Olimpia

Clara

Mutter

Spalanzani, Coppola

Coppelius, Sandmann

Lothar

Trauerredner

Sigmund

Vater

Informationen zum Kartenvorverkauf

Keine freien Plätze mehr? Sie können sich gerne auf unsere Warteliste setzen lassen! Sollten wieder Tickets für die von Ihnen angefragte Veranstaltung verfügbar sein, melden wir uns aktiv bei Ihnen. Befindet sich Ihr Wunschtermin noch nicht im Vorverkauf, merken wir Sie gerne vor. Teilen Sie uns einfach Produktion, Datum und Ihren Platzwunsch mit (gerne jeweils mit Alternativen) und wir tun unser Bestes, diesem nachzukommen. Hier können Sie unseren Kartenservice erreichen.


Fotos
FOTO(S) © Konrad Fersterer
Pressestimmen
nachtkritik.de

"Clara Weyde und Brigitte Ostermann haben für ihre Nürnberger Fassung nicht den forschenden Blick von außen gewählt, sondern die (von ihnen) gelenkte Fantasie des Nathanael zum Maß aller Dinge gemacht."

Nürnberger Nachrichten

"Clara Weyde setzt bei ihrer aufwändigen Inszenierung auf die surreale Logik des Traums und eindrucksvolle Rätsel-Bilder."

  • Steffen Radlmaier, Nürnberger Nachrichten
Nürnberger Zeitung

"Bunt, bizarr, voll bildgewaltiger Einfälle"

  • Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung
Landshuter Zeitung

"Eine schöne Folie für heutige Haltungen liefert dieser irre Hoffmann-Stoff, den jetzt am Staatstheater Nürnberg Regisseurin Clara Weyde in einer opulenten, bildgewaltigen, mit deftigen surrealen und alptraumhaften Happen versetzten Inszenierung umgesetzt hat."

  • Christian Muggenthaler, Landshuter Zeitung
Kulturaspekte.de

"Im Staatstheater Nürnberg war am Anfang der Sturz und spätestens in diesem Moment war das Publikum in einem Bann, aus dem es erst knappe zwei Stunden später wieder losgelassen wurde. Theater auf höchstem Niveau!"

> Spielplan

> Digitaler Fundus

Nach oben