Staatstheater Nürnberg

Oper, Schauspiel

Ball im Savoy

Operette von Paul Abraham

Regie: Stefan Huber

Sonntag, 13.01.2019

15.00 - 16.00 Uhr

Einführung

Operettencafé

Gluck-Saal

Wer mit wem und warum verrät das Team um Regisseur Stefan Huber und Dirigent Volker Hiemeyer bereits beim Operettencafé zu „Ball im Savoy“. Bei Kaffee und Kuchen im Glucksaal geben sie im Gespräch mit der Dramaturgin Wiebke Hetmanek Einblicke in die Welt der Operette, in die Ideen zur Regie und in die Besonderheiten der Jazz-Operette von Paul Abraham! Mitglieder des Ensembles präsentieren außerdem musikalische Beispiele.

Ball im Savoy 01

Text von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda

Wieso darf er und sie nicht? Und hat sie trotzdem – oder doch nur er? Der mondäne Ball im Savoy stellt die junge Ehe der Faublas auf die Probe und klassische Rollenbilder auf den Kopf. In den Hauptrollen dieser verrückten, verjazzten, verspielten Berliner Operette: Frederike Haas und die Geschwister Pfister.

Beschreibung

Verliebt wie am ersten Tag kommt das Ehepaar Faublas von seiner einjährigen Hochzeitsreise zurück an die Côte d‘Azur. Doch kaum zu Hause wird der frischgebackene Ehemann Aristide von seiner Vergangenheit in Form eines Telegramms seiner Ex-Geliebten Tangolita eingeholt. Er hatte ihr bei der Trennung leichtfertig ein Souper auf dem legendären Ball im Savoy versprochen, das sie nun einfordert – und zwar just an diesem Abend. Er ist zwar ein wenig aus der Übung, aber mit Hilfe seines Freundes, dem türkischen Attaché Mustapha Bey, gelingt es Aristide, seine Frau von den unschuldigen Absichten seines Ballbesuchs zu überzeugen. Glaubt er … Paul Abrahams „Ball im Savoy“ war der dritte große Erfolg in Folge, der den Komponisten zum unbestrittenen Star am Berliner Operettenhimmel machte. Nach „Viktoria und ihr Husar“ und „Die Blume von Hawaii“ versammelte er in „Ball im Savoy“ alles, was die Operette seiner Zeit ausmachte: Witz, Ironie, Erotik, Exotik, Nonsens und dazu eine Musik, die vom lasziven Walzer über jazzige Tänze bis zum dadaistischen Duett fast alles aufzubieten hatte.

Nur wenige Wochen nach der Premiere im Dezember 1932 in Berlin wurde dem Komponisten der Zugang zu den Vorstellungen am Metropoltheater verwehrt: Die Nationalsozialisten waren an die Macht gekommen und hatten für den Juden Abraham keinen Platz mehr im Theater. Der kulturelle Kahlschlag, der durch die Nationalsozialisten in Gang gesetzt wurde, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass durch ihre Eingriffe nicht nur die Entwicklung des überaus lebendigen Genres Operette jäh und unwiederbringlich abgebrochen wurde, sondern dass ihre Ästhetik auch jahrzehntelang den Blick auf das Genre verstellt hat. Denn auch nach dem 2. Weltkrieg wurden Jazz-Anklänge aus den Werken verbannt, deckten breite Streicherteppiche jede schräge Note zu, verhinderten große Opernstimmen die Zwischentöne der witzigen Texte. Alles Politische, Freche, Erotische war nach wie vor in den Operetten nicht zu finden, die fortan als altmodisch und verstaubt galten.

Dass dem nicht so ist, haben in den letzten Jahren nicht nur viele Wissenschaftler herausgefunden, sondern auch schon zahlreiche Bühnen unter Beweis gestellt. Das Staatstheater Nürnberg folgt dieser historisch informierten Aufführungspraxis und steht mit dem Team um Stefan Huber und mit der Besetzung der Geschwister Pfister in den Hauptrollen für eine lebendige und aktuelle Operette ein.

Team

Musikalische Leitung

Regie

Choreografie

Bühne

Kostüme

Chorleitung

Dramaturgie

Arrangements

Licht

Termine und Besetzung

Besetzung am 13.01.2019

Musikalische Leitung

Madeleine de Faublas

Marquis Aristide de Faublas

Daisy Parker

Mustapha Bei

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Fotos
FOTO(S) © Bettina Stöß
Pressestimmen
BR kulturWelt

"Eine zu Recht mit ausgelassenem Beifall gewürdigte Gesamtleistung!"

Süddeutsche Zeitung

"'Im Opernhaus gewesen. Viel gelacht', könnte man Franz Kafkas immer wieder zitierten Tagebuch-Eintrag 'Im Kino gewesen. Geweint' paraphrasieren. Denn Paul Abrahams Jazz-Operette 'Ball im Savoy war am Staatstheater Nürnberg das pure Vergnügen!"

Die Deutsche Bühne

"Das Besondere am Umgang mit dem Sujet ist ja, wie souverän Parodie im Schutzschirm der Verehrung abgefangen und dennoch ausgekostet wird. Die Regie bewältigt das mit einem süffisanten Achselzucken für die Handlung und lodernder Begeisterung für jede Musiknummer."

Nürnberger Nachrichten

"Als frecher Kampf gegen Rollen-Klischees entpuppt sich 'Ball im Savoy' des ungarischen Komponisten Pau Abraham im Nürnberger Opernhaus: Aufwendiges Revuetheater mit einem ordentlichen Schuss Travestie. Ob Mann, ob Frau, hier weiß man es wirklich nicht so genau."

  • Jens Voskamp, Nürnberger Nachrichten
Nürnberger Zeitung

"Der 'Ball im Savoy' feiert die Lebenslust, die Leichtigkeit, die international ist und Zwänge wie Grenzen überschreitet. Das funktioniert sehr überzeugend und mitreißend."

  • Thomas Heinold, Nürnberger Zeitung
Der Opernfreund

"Im Geschlechter- und Rollentausch nimmt die Inszenierung eine Bühnentradition auf, die in den gewandelten Rollenmodellen der 20er Jahre zu einem Höhepunkt geriet (...)"

O-Ton Oper

"Während schon zwischendurch immer wieder die Auftritte Einzelner durch Beifall gewürdigt werden, bricht nach dem allzu versöhnlichen, alle Diskrepanzen wegwischenden Ende ein Sturm der Begeisterung im voll besetzten Haus los."

  • Renate Freyeisen, O-Ton Oper
Metropol News

"Riesenerfolg für den Startschuss von Paul Abrahams Erfolgsoperette 'Ball im Savoy' im Nürnberger Opernhaus: Das Publikum lobte die Premiere mit 'Standing Ovations' (...)"

  • Metropol News
Deutschlandfunk

"(...) dieser Spagat zwischen echtem, sehr heutigem Gefühlschaos und hemmungslosem, ebenfalls sehr heutigem Slapstick gelingt Stefan Hubers Inszenierung scheinbar mühelos."

Münchner Merkur

"Es ist keine neue Erkenntnis, dass die sogenannte 'Leichte Muse' mit zum Schwersten zählt, was man auf die Bühne stemmen kann. Haftete dem Genre doch lange das Vorurteil der biederen Abonnenten-Bespaßung an. Umso tiefer muss man daher vor Stefan Huber den Hut ziehen. Er legt mit dem 'Ball im Savoy' am Staatstheater Nürnberg nun eine Inszenierung vor, die durch Heike Seidlers stilvoll elegante Kostüme einerseits zum nostalgischen Schwelgen einlädt, dabei andererseits ungemein frisch und heutig wirkt."

  • Tobias Hell, Münchner Merkur
Orpheus Magazin

"Die Staatsphilharmonie Nürnberg zauberte unter der Leitung von Volker Hiemeyer ein kraftvolles, leicht schräges Klangbild auf die Hinterbühne, orientiert an der Rekonstruktion des Originals."

  • Renate Freyeisen, Orpheus Magazin

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