Drama
Die Möwe
Thursday, 29/11/2018
07.30 PM - 09.40 PM
Schauspielhaus

Mit beiläufiger Grausamkeit lieben die Sommergäste eines Landgutes aneinander vorbei und suchen nach dem Glück oder wenigstens der Wahrheit in der Kunst. In ihrer Inszenierung spürt Hausregisseurin Anne Lenk, die regelmäßig in Hamburg, München und Berlin inszeniert, liebevoll der Lächerlichkeit der Figuren nach und zeigt sie zwischen Armseligkeit und hehren Zielen in all ihrer misslingenden Menschlichkeit.
Wie jeden Sommer ist die berühmte Schauspielerin Irina Nikolajewna Arkadina zu Gast auf dem Landgut ihres Bruders. In diesem Jahr hat sie ihren jungen Geliebten Boris Alexejewitsch Trigorin im Schlepptau, einen erfolgreichen Schriftsteller. Arkadinas Sohn Kostja ist selbst vom glühenden Wunsch beseelt, Schriftsteller zu werden. Das Stück, das er geschrieben hat, soll das Theater revolutionieren: „Wir brauchen neue Formen“, fordert er. „Neue Formen – oder gar nichts.“ Eine Aufführung im Park ist anberaumt, bei dem Kostjas über alles geliebte Nina, die eine berühmte Schauspielerin wie die Arkadina werden möchte, die Hauptrolle spielen soll. Doch das Projekt endet für Kostja im Fiasko: Seine Mutter macht sich über ihn lustig und Nina wendet sich von ihm ab und Trigorin zu. Kostja ist verzweifelt und versucht, sich das Leben zu nehmen. Mit beiläufiger Grausamkeit leben und lieben die Sommergäste des Landgutes aneinander vorbei. Immer auf der Suche nach dem Glück, voller Sehnsucht nach Bedeutung, nach etwas Größerem, danach, frei zu sein wie die Möwe, die über den See fliegt – und eines Tages tot im Gras liegt. Und während die Figuren suchen, irren, hoffen und lieben, geht es um nichts Geringeres als die Frage, ob Kunst nicht eigentlich die Welt verändern muss. „Ich schreibe an einem Stück, das ich wahrscheinlich nicht vor November abschließen werde. Ich schreibe nicht ohne Vergnügen daran, obwohl ich mich schrecklich an den Bedingungen der Bühne vergehe. Eine Komödie, drei Frauenrollen, sechs Männerrollen, vier Akte, eine Landschaft (Blick auf einen See); viele Gespräche über die Literatur, wenig Handlung, ein Pud Liebe“, schreibt Tschechow über „Die Möwe“, die seit der Uraufführung 1896 eines der meistgespielten Stücke der Weltliteratur ist. Hausregisseurin Anne Lenk spürt in ihrer Inszenierung liebevoll der Lächerlichkeit der Figuren nach und zeigt sie zwischen Armseligkeit und hehren Zielen in all ihrer misslingenden Menschlichkeit.
Directed by
Bühne
Kostüme
Dramaturgie
Musik
Licht
Cast on 29/11/2018
Irina Nikolajewna Arkadina, verheiratete Treplew, Schauspielerin
Konstantin Gawrilowitsch Treplew (Kostja), ihr Sohn
Pjotr Nikolajewitsch Sorin, ihr Bruder
Nina Michailowna Saretschnaja, Tochter eines Gutsbesitzers
Ilja Afanassjewitsch Schamrajew, Sorins Gutsverwalter
Polina Andrejewna, seine Frau
Mascha, seine Tochter
Boris Alexejewitsch Trigorin, Schriftsteller
Jewgeni Sergejewitsch Dorn, Arzt
Semjon Semjonowitsch Medwedenko, Lehrer
September 2018
October 2018
November 2018
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February 2019
March 2019
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June 2019
July 2019
Information on buying Tickets
"Bei Gloger befinden sich Menschen in einer absurden Realität, bei Lenk suchen sie sich eine (...) die leichte Rauheit ihrer Inszenierung hat dadurch den Charme einer offenen Präsentationsfläche. Lenk, Hausregisseurin in Nürnberg, lässt ihre Tschechow-Figuren im Stillstand einer umfassenden Melancholie verharren, aus dem heraus sie - in teils aberwitzig lustigen - Ausbrüchen immer wieder verzweifelt die Realität ihrer Existenz zu behaupten versuchen."
- Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
"Für Tschechows 'Möwe', in der eine Gesellschaft traumverlorener Zweifler bei der sommerschweißtreibenden Suche nach dem Sinn des Lebens, ersatzweise der Kunst, durch Irrgärten von Enttäuschungen und Missverständnissen lustwandelt, hat Anne Lenk alle entspannungsdienlichen Landgut-Kulissen verbannt."
- Dieter Stoll, nachtkritik.de
"Man kann an dieser schrillen Überzeichnung auch seine Zweifel haben, aber Anton Tschechows Klassiker 'Die Möwe' gewinnt am Nürnberger Schauspielhaus als Komödie durchaus Konturen. Viel Beifall für Hausregisseurin Anne Lenk und das neue Ensemble."
- Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung
Text – English
"Diese Inszenierung schafft es sowieso, beständig zwischen sehr komischen und sehr tragischen Momenten zu pendeln: zwei Stunden Hochspannung. Im Inneren der Menschen finden unglaubliche Geschehnisse statt, auf die in Nürnberg der Blick geöffnet wird."
- Christian Muggenthaler, Landshuter Zeitung
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